Bei den oberfränkischen Mannschaftsmeisterschaften der Senioren im Tischtennis sorgten zwei der drei Vertreter aus dem TT-Kreis Lichtenfels für eine faustdicke Überraschung. So erkämpfte sich in der Altersklasse (AK) 40 der TTV 45 Altenkunstadt mit dem Trio Mario Krug, Uwe Niewiadomski und Andreas Rebhan den Meistertitel vor dem Titelverteidiger TTC Tiefenlauter. In der AK 60 war der Post-SV Lichtenfels gegenüber seinen vergangenen Auftritten nicht wiederzuerkennen. Blieb er unter anderem im Vorjahr noch gänzlich sieglos, so setzte er sich nun unter fünf Kreismeistern ungeschlagen durch. TT-Bezirksvorsitzender Hartmut Müller, der in seinen sämtlichen Einzelpartien ungeschlagen blieb, und seine Mitstreiter Klaus Lampe und Rudi Klaus hatten vor allem mit dem 4:3-Erfolg gegen die favorisierte FT Naila den Grundstein zum Bezirkstitel und damit zur Teilnahme an den Bayerischen Meisterschaften gelegt.
Chancenlos war dagegen in der AK 50 der TTC Lettenreuth, der sieglos blieb.
Weitere Titelträger waren die Herren des FC Nordhalben (AK 50) und die Damen des TTC Tiefenlauter (AK 40). Kampflos wegen fehlender Meldungen wurden bei den Damen der FC Nordhalben (AK 50) und der TTC Thann (AK 60) Bezirksmeister.
Idealer Austragungsort war einmal mehr die Frankenlandhalle In Ebersdorf/C. wo beim Bezirksfachwart für Seniorensport, Günter Zech (Kulmbach), und seinem Mithelfer, Sportgerichts-Vorsitzender Werner Hamper, ebenfalls aus Kulmbach, alles in besten Händen lag. Ein Lob ging an den ausrichtenden TV 1886 Ebersdorf mit Abteilungsleiter Klaus Lindner an der Spitze.
Altersklasse 40:
Bei den Herren 40 (40 bis 49 Jahre) war im Vorfeld klar gewesen, dass der TTC Tiefenlauter als Abonnementsieger und der TTV Altenkunstadt die Favoriten sind. Dies vor allem deshalb, da beide Mannschaften aktuelle Bayernligaspieler in ihren Reihen hatten. Die Altenkunstädter fertigten in ihrer Gruppe zunächst den FC Wacker Haig aus dem Kreis Kronach mit 4:1 ab. Den einzigen Punktverlust hierbei verzeichnete Andreas Rebhan, der im Entscheidungssatz gegen Heim passen musste. Ohne Satzverlust blieb Krug in seinen beiden Einzeln, Niewiadomski in seinem einzigen Einzel und beide gemeinsam im Doppel.
Harten Widerstand leistete der SV Mistelgau mit dem Elias Krug, dem Bruder von Mario Krug. Letztlich konnte das Team aus dem Fichtelgebirge aber mit 4:2 niedergehalten werden.
Die Ergebnisse dieser Partie: Niewiadomski – E. Krug 1:3, M. Krug – Zapf 3:0, Rebhan – Fischer 0:3, M. Krug/Niewiadomski – E. Krug/Zapf 3:2, M. Krug – E. Krug 3:0, Niewiadomski – Fischer 3:0.
In der Zwischenrunde traf Altenkunstadt auf die FT Naila, die mit 4:1-Spielen und 14:8-Sätzen auf die Verliererstraße geschickt wurde. Die Niederlage musste etwas unerwartet das Bayernliga-Duo Krug/Niewiadamski gegen das Duo Schaller/Frank hinnehmen (8:11, 11:4, 11:2, 10:12, 11:13). Dass Rebhan mehr als Ersatz war, er kam gegenüber der Kreismeisterschaft für Norbert Hügerich zum Einsatz, stellte er mit seinem Sieg gegen Frank unter Beweis.
In der zweiten Zwischenrunden-Partie hatte sich Tiefenlauter mit 4:0 gegen Mistelgau durchgesetzt.
Endspiel:
TTV Altenkunstadt – TTC Tiefenlauter 4:2
Das Treffen begann mit einem Paukenschlag, denn Uwe Niewiadomski zwang den Bayernliga-Spitzenspieler Piotr Molenda mit 11:8, 8:11, 11:9 und 11:4 in die Knie. Das wohl spannendste Match des Tages lieferten sich Mario Krug und Wolfgang Buckreus, die erst kürzlich bei der Bezirkseinzelmeisterschaft in Marktleugast das Finale bestritten und dabei Buckreus als Gewinner hervorging. Doch Krug war derart motiviert, dass ihm die Revanche gelang (9:11, 11:9, 9:11, 11:8, 11:8). Nach dieser 2:0-Führung musste sich Rebhan zwar beugen, doch mit dem Doppelsieg von Krug und Niewiadomski war der Zwei-Punkte-Vorsprung wieder hergestellt. Zwar musste sich nun Krug gegen Molenda geschlagen geben, da jedoch Niewiadomski gegen Deffner eine konzentrierte Leistung an den Tag legte (11:9, 11:8, 10:12, 11:6), war die Überraschung perfekt.
Ergebnisse: Niewiadomski – Molenda 3:1, Krug – Buckreus 3:2, Rebhan – Deffner 0:3, Krug/Niewiadomski – Molenda/Buckreus 3:1, Krug – Molenda 1:3, Niewiadomski – Deffner 3:1.
Altersklasse 60:
Mit vier beherzten Auftritten, die aber auch viel Kraft und Ausdauer abverlangten, sicherte sich der Post-SV Lichtenfels völlig unerwartet den Bezirkstitel in der AK 60.
Einem Endspiel gleich kam dabei die Auseinandersetzung mit der FT Naila, in der man trotz des schlechteren Satzverhältnisses (13:15) mit 4:3 die Oberhand behielt.
Den wohl wichtigsten Sieg verbuchte in dieser Paarung Hartmut Müller gegen den favorisierten Hermann Spörl. Nach dem 1:2-Satzrückstand drehte Müller mit einem 11:9 und 11:7 den Spieß noch um und markierte damit den vierten Zähler und zugleich Siegpunkt. Kommentar der Lichtenfelser: »Nach der vorjährigen Pleite, keinen einzigen Sieg zu landen, wollten wir diesmal zumindest nicht völlig leer ausgehen. Und jetzt die Bezirksmeisterschaft – der Wahnsinn«.
Die Ergebnisse: Lampe - Weber 3:1, Klaus – Spörl 1:3, Müller – Hahn 3:2, Klaus/Lampe – Weber/Spörl 0:3, Klaus – Weber 0:3, Lampe – Hahn 3:1, Müller – Spörl 3:2.
Die weiteren Gewinne fuhren die »Korbmacher« gegen den TV Ebersdorf und den TSV Donndorf-Eckersdorf (jeweils 4:2) sowie gegen den TSV Großwalbur (4:1) ein.
Die Abschlusstabelle der AK 60:
1. Post-SV Lichtenfels 4:0 Spiele/16:10 Sätze, 2. FT Naila 3:1/15:7, 3. TV Ebersdorf 2:2/11:10, 4. TSV Großwalbur 1:3, 7:13, 5. TSV Donndorf-E. 0:4/5:16. hf / Hans Franz
