Ebersdorf/Coburg
118 Akteure im Alter von 40 bis 85 Jahren kämpften bei den diesjährigen Tischtennis-Bezirksmeisterschaften der Senioren um nicht weniger als 30 Titel. Diese hohe Zahl an Titeln ist darin begründet, dass bei den Herren in sieben und bei den Damen in vier Altersklassen (AK) - dabei zum Teil in zwei Leistungskategorien (A/B und C/D) - 15 Einzel-, elf Doppel- und vier Mixed-Sieger zu ermitteln waren. Als ausgezeichneter Gastgeber erwies sich wie immer der TV 1886 Ebersdorf/Cbg. mit Abteilungsleiter Klaus Lindner an der Spitze. Die Gesamtleitung lag in den Händen das Senioren-Bezirksfachwarts Günter Zech aus Kulmbach.
Starke Leistungen legten in der jeweiligen A-(Königs)-Klasse der Landesliga-Spieler Mario Krug (AK 40) vom TTV 45 Altenkunstadt sowie in der AK 50 der Nordhalbener Reiner Kürschner (jetzt TTC Tiefenlauter) an den Tag. Beide holten sich den Bezirkstitel im Einzel und im Doppel. Krug mit seinem Mannschaftskameraden Frank Zeller. Zweimal auf dem Podest ganz oben standen auch die Kulmbacherin Juliane Dressel (AK 50), der Ebersdorfer "TT-Chef" Klaus Lindner (AK 65) und Volker Backhaus vom TV Coburg-Neuses (AK 70).
Während an den zwei Turniertagen größtenteils glänzender und spannender Tischtennissport geboten wurde, enttäusche vor allem die Zahl der erschienen Damen. Gerade mal 19 Spielerinnen gingen in sechs Kategorien an den Start, wobei die wohl stärkste Spielerin Heike Endres vom TTV 45 Altenkunstadt alleine in der der A-Klasse der AK 40 war und so kampflos den Siegerpokal in Empfang nehmen konnte. Respekt deshalb vor den beiden 85-jährigen Alfred Leppert (TS Kronach) und Ernst Warth (TV Coburg-Lützelbuch) sowie dem 82-jährigen Alfred Lampert (ATS Kulmbach).
Im Einzel der AK 40 bogen die Altenkunstädter Krug und Zeller gemeinsam in die Zielgeraden ein und standen sich so im Endspiel direkt gegenüber. Unter den beiden Landesligaakteuren entwickelte sich das erwartet spannende Match, das in den fünften Durchgang ging und dabei der Titelverteidiger Mario Krug die Oberhand behielt (11:5, 6:11, 12:10, 8:11, 11:6). Gemeinsam blieben beide als Doppel ohne Satzverlust, sodass es nochmals je eine Medaille gab. Dies sollten aber nicht die einzigen beiden ersten Plätze für die Teilnehmer aus dem TT-Kreis Lichtenfels gewesen sein.
Bei der C/-D-Klasse der AK 50 war Josef Marschalek (TV Unterwallenstadt) auf dem Weg ins Finale nicht zu stoppen. Wesentlich mehr Mühe hatte er aber im Endspiel, denn der Kulmbacher Rudolf Böhm wehrte sich vehement, sodass erst der fünfte Durchgang die Entscheidung zugunsten von Marschalek brachte (10:12, 11:8, 11:6, 9:11, 11:7).
Unübersehbare Freude herrschte in der AK 75 bei Werner Sporhan (TV Oberwallenstadt). Zwar musste er in der Gruppe eine Niederlage hinnehmen, als Zweitplatzierter kam er aber mit in die Hauptrunde. Sein unbändiger Siegeswille half ihn im Halbfinale, um nach einem 1:2-Satzrückstand den Vorjahres-Dritten Kurt Neubauer (TV Coburg-Neuses) noch aus den Angeln zu heben. Im Finale hatte es der Oberwallenstädter Oldie erneut mit einem Neubauer (Walter) zu tun, den er nach anfänglichen Problemen in den Griff bekam (15:13, 7:11, 11:5, 11:8) und sich so den Titelgewinn sicherte. In der gleichen Alterskategorie war noch Dieter Meier vom TTC Unterzettlitz mit von der Partie. Schade, dass ihm aufgrund des Satzverhältnisses der Einzug ins Hauptfeld nicht vergönnt war.
In der AK 70 schrammte Klaus Lampe (Post-SV Lichtenfels) hauchdünn an einer erfolgreichen Titelverteidigung vorbei. Er geriet im Endspiel gegen den Coburger Volker Backhaus frühzeitig mit 0:2 ins Hintertreffen, bäumte sich eindrucksvoll auf und glich zum 2:2 aus. Ärgerlich dann, dass er in der Verlängerung des Entscheidungssatzes Federn lassen musste. Auch im Doppel an der Seite von Mete Hamurculu reichte es für Lampe "nur" für den zweiten Rang. Im Einzel kam für Hamurculu das Aus im Viertelfinale. Hubert Schwegler (TTC Unterzettlitz) gewann zwar in der Gruppe eine Partie, unterlag aber dem späteren Sieger Backhaus knapp mit 2:3 und gegen Hamurculu gar mit 0:3.
Bei den Damen wollte in de AK 50 bei Cornelia Gebert-Scholl (TV 45 Altenkunstadt) diesmal nichts laufen. So bildete sie das Schlusslicht unter den fünf Starteterinnen. Ebenfalls fünf Seniorinnen waren in der AK 60 erschienen. Mit einem ausgeglichenen Verhältnis von 2:2 Spielen erreichte Evi Beier (TTV 45 Altenkunstadt) immerhin noch "Bronze". Unter den nur drei Doppeln mache Evi Beier mit Petra Rubin (TTC Neunkirchen am Brand) das Rennen. Ein Sieg reichte unter den fünf Mixed-Formationen Gebert-Scholl um mit Martin Deffner (TTC Tiefenlauter) den zweiten Platz zu belegen. Den ersten Platz im Mixed, allerdings waren es nur drei Paare, fuhr in der AK 50 (C/D-Klasse) Ulrike Taube (TTV Altenkunstadt) mit ihrem Partner aus Neustadt ein. Den Sieg im Einzel verpasste sie, weil sie sich der Siegerin Zimmermann aus Kronach mit 2:3 beugen musste (somit Platz 2).
In der AK 50 der Herren war der schon mehrmals national erfolgreiche Neuzugang des TTC Tiefenlauter, Reiner Kürschner (vormals FC Nordhalben), eine Klasse für sich. Ohne jeglichen Satzverlust marschierte er bis ins Endspiel durch. Hier traf er auf den Neuzugang des Oberfrankenliga-Tabellenführers TS Kronach, Christoph Teille. Kürschner ging mit 2:0 in Führung, hatte dann aber das Nachsehen. Im vierten Durchgang verließ sich Kürschner nicht mehr alleine auf seine Abwehrkünste, sondern glänzte nun auch mit platzierten Angriffsbällen und behielt schließlich gegen den unangenehm zu spielenden Pfarrer aus Weißenbrunn knapp mit 11:9 die Oberhand. Im Doppel hatte Kürschner den neuen Vereinskameraden Dr. Martin Deffner an seiner Seite. Auch hier war der Sieg vorgezeichnet. Die Bestplatzierten haben die Teilnahme zu den Bayerischen Senioren- Meisterschaften erworben, die vom 7. bis 9. März in Ochsenfurt stattfinden.
Text und Bilder: Hans Franz
