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Einzelsport Erwachsene  

Wieder eine Goldmedaille für Johanna Fischer - diesmal aber im Einzel

Gute Ausbeute für Bayern bei der DM der Leistungsklassen im Rahmen der TT-Finals

Johanna Fischer ließ sich auf dem Weg zum Titel von keiner Spielerin aufhalten. Fotos: Jürgen Renner

Die bayerische Ausbeute bei den Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen im Rahmen der TT-Finals kann sich sehen lassen: Mit neun Medaillenplätzen machte sich der BTTV-Tross von der thüringischen Landeshauptstadt auf den Weg nach Hause. Die einzige Goldmedaille holte dabei Johanna Fischer vom SV Esting. 

Die 16-Jährige, die ab kommender Saison bei den Erwachsenen beim TSV Dachau spielen wird, setzte sich im Achtelfinale der Damen B gegen Sarah Vaas (RTTVR) mit 3:0 durch. Im Viertelfinale gegen Finja Thiele (HETTV) lag Fischer zunächst in Rückstand (8:11), drehte aber die Partie (11:4, 11:5) und fegte im vierten Satz ihre Gegnerin vom Tisch (11:0). Im Halbfinale spielte Fischer gegen an Position 19 gesetzte Josefin Schöneich aus Thüringen – und gegen zahlreiche Fans, die ihre Gegnerin anfeuerte (siehe hier ab 4:25 Stunden). Auch hier ging der erste Satz mit 8:11 verloren, doch ließ sie sich davon nicht beirren und entschied die Partie noch zu ihren Gunsten (11:8, 11:3, 11:7). „Ich habe nicht geglaubt, dass es mich großartig stören würde, aber wenn während einem Satz gut 20 Leute bei jedem Fehler von mir klatschen, verliert man dann doch einmal kurz den Fokus, weshalb ich den ersten Satz leider wegen vielen leichtsinnigen Fehlern verloren habe. Ab ab da wusste ich, ich muss mich selber mehr pushen und habe auch an meine Trainer, Freunde und Familie gedacht, die das Spiel im Livestream verfolgt und mich angefeuert haben. Ich habe weniger einfache Fehler gemacht und meine Gegnerin hat sich so sehr aufgeregt, dass sie sogar eine Gelbe Karte bekommen hat“, fasste Fischer das Halbfinale zusammen.

Im zweiten Satz fehlt etwas die Körperspannung

Im Finale wartete die an Position eins gesetzte Hessin Vivien Litzka auf Fischer, diesmal legte sie ein 11:5, um im zweiten Satz mit ratlosem Blick in die Messehalle zu schauen – 1:11. Doch Fischer, im vergangenen Jahr im Einzel (damals noch Damen C) auf dem Silber- und im Doppel mit Marlen Serby auf Goldrang, fand zurück in die Spur und machte mit 11:5 und 11:8 den Deckel auf den Sieg drauf. „Ich bin zunächst ohne große Erwartungen ins Finale gegangen, da Vivien die K.o.-Spiele um einiges dominanter als ich gewonnen hatte. Aber ich wusste auch, dass ich sie schlagen kann, da sie in der Vorrunde schon ein Spiel verloren hatte. Den ersten Satz habe ich dann ja auch klar gewonnen und war guter Dinge. Das war ein großer Fehler: Denn im zweiten Satz fehlte mir dann dieses eine Prozent Körperspannung und in den langen, schnellen Ballwechseln zog ich immer den Kürzeren. Ich wusste zunächst nicht mehr, was ich tun soll, da mir in diesem Satz jeder Ball irgendwann hinten rausgegangen ist. Ich habe mit meinem Dad dann aber in der Satzpause besprochen, dass ich mehr auf die Mitte platziere. Als der letzte Ball gespielt war, habe ich vor Freude eine Viertelstunde nur geweint und konnte mein Glück nicht fassen", war Fischer nach ihrem Triumph total baff. Denn nach der DM der Damen C vergangenen Jahres hat Fischer aus gesundheitlichen Gründen zwei Monate Pause eingelegt. Die TT-Finals waren für sie ein tolles Erlebnis: „Man konnte sich einmal ein bisschen wie ein Profi fühlen, allerdings hat man sich dadurch natürlich auch noch mehr Druck gemacht. Dass ich am Ende gewinnen würde, hatte ich überhaupt nicht erwartet. Deshalb hatten mein Vater und ich uns für Halle 1 (Anm.: dort spielten Kaufmann, Duda & Co.) auch Karten in den vorderen Reihen gekauft, die wir am Ende nur gut eine halbe Stunde nutzen konnten."

Papoutsis wehrt Matchbälle ab und ist doch auf verlorenem Posten

Fast hätte Alexander-Aris Papoutsis (TSV Schwabmünchen) bei den Herren A eine zweite Goldmedaille für Bayern geholt. Im von der Setzposition erwartbaren Finale gegen Joshua Martin (TTVN) lag der Oberligaspieler schon mit 2:0 (11:6, 17:15) in Front, doch er hatte die Rechnung ohne seinen Gegner gemacht, der ausglich (9:11, 5:11). Im Entscheidungssatz wehrte Papaoutsis vier Matchbälle, um schlussendlich mit 11:13 doch nur zweiter Sieger zu sein (siehe hier ab 6:07 Stunden).

Bei den Damen A wurde Favoritin Andrea Ott nur Gruppenzweite und traf damit im Achtelfinale auf eine Gruppenerste. Nach dem 0:3 gegen die spätere Siegerin Sarah Trojahn (WTTV)  musste Ott frühzeitig die Segel streichen. Besser schlug sich Anda Qeku (FC Bayern München) im Halbfinale gegen Trojahn, als sie ihr beim 2:3 (11:5, 5:11, 11:13, 11:9, 7:11) alles abverlangte und sich mit Bronze trösten konnte. Über Bronze freute sich auch Qekus Vereinskollege Rufus Funkert, der bei den Herren A im Halbfinale in Papaoutsis beim 1:3 (10:12, 9:11, 11:6, 5:11) seinen Meister fand.

Xenia Trauter hängt sich zweimal Silber um den Hals 

Als einzige Spielerin zweimal auf dem Treppchen stand Xenia Trauter (TSV Oberstdorf), die bei den Damen C im Doppel mit Vivien Behnisch (TTC Langweid) sich im Finale Sophie Kirschbaum/Anna Brandt beugen mussten – 0:3 (13:15, 8:11, 7:11). Im Einzel-Endspiel gegen Jasmin Elsenheimer (Hessen), geprägt von teilweise sehr langen Ballwechseln, konnte Trauter zwar mit einem 14:12 den Entscheidungssatz erzwingen, nachdem sie mit 11:8 gut ins Spiel gestartet war, dann aber mit 6:11 und 7:11 in Rückstand geriet. Im fünften Satz stand Trauter auf verlorenem Posten. Trotzdem fühlte sich die Silbermedaille toll an, denn es spielte Position 17 (Trauter) gegen zwei (Elsenheimer).

Doppelt auf dem Treppchen vertreten war der BTTV bei eben jenen Damen C im Doppel. Renate Schneller-Rees (TSV Milbertshofen)/Nelly Eiler (TSV Ringelai) gingen Trauter/Behnisch im Halbfinale zwar aus dem Weg. Doch nach dem 1:3 (9:11, 11:13, 11:2, 5:11) gegen Kirschbaum/Brandt war der Traum von einem rein bayerischen Endspiel ausgeträumt.

Ebenfalls Bronze im Gepäck hatten Mario Dottori (TV Altdorf) bei den Herren C und Sarah Alzinger (DJK Seifriedsberg) bei den Damen A. Ersterer unterlag zusammen mit Marcel Cordes (TTVN) den späteren Siegern Tim Lüngen/Fabian Braun 0:3 (6:11, 8:11, 12:14) im Halbfinale. Alzinger musste mit Celine Wagener (RTTVR) im Halbfinale Trojahn mit Emily Johann gratulieren (8:11, 5:11, 7:11).

Damen A Einzel mit Anda Qeku (rechts).
Damen B Einzel mit Johanna Fischer (Mitte)
Damen C mit Xenia Trauter (links)
Damen A Doppel mit Sarah Alzinger (Zweite von rechts)
Damen C Doppel mit Xenia Trauter (links) und Vivien Behnisch (Zweite von links) sowie Renate Schneller-Rees (Vierte von rechts) und Nelly Eiler (Dritte von rechts).
Herren A Einzel mit Alexander-Aris Papoutsis (Zweiter von links) und Rufus Funkert (Zweiter von rechts)
Herren C Doppel mit Mario Dottori (Zweiter von rechts)

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